d'kammer

Wie vielerorts wurde die zuletzt im Nebenerwerb betriebene Landwirtschaft aufgrund von Größe und fehlenden Nachfolgern aufgegeben. Die Sanierung des ehemaligen Bauernhofes verfolgte das Ziel, den ursprünglichen Charme zu bewahren und verborgene innenräumlichen Potentiale zu entdecken und gleichzeitig den zeitgemäßen Anforderungen an eine Ferienunterkunft gerecht zu werden. Das innenräumliche Angebot aus Tennendurchfahrt, Milchviehstall, niedriger Melkkammer, Futtersilo und Heulager standen für die Umnutzung zur Verfügung. So entstanden in der zweigeschossigen Tennendurchfahrt ein Gemeinschaftsraum für Tagungen und Feiern, im Stall zwei Ferienwohnungen mit vorgelagertem vielfältig nutzbarem Flur sowie in der Melkkammer der Frühstücksbereich mit kleiner Küche und Theke. Das ehemalige Heulager mit weiteren drei Ferienwohnungen unterschiedlicher Größe wird über die Treppe im Silo erschlossen. Aus den Wiesenflächen mit Fahrsilo wurde ein Gästegarten mit Kinderspielsläche, Grillplatz, Aussensauna und weiteren Nutzungen für die Feriengäste. Durch die geschickte Einbeziehung der vorhandenen Bauteile und Strukturen entstehen funktionale und doch individuelle Räume mit besonderer Atmosphäre. Die weissen Kammern im Stall, die hölzernen Boxen im Heustadel die dämmerige Silotreppe, der hohe Gemeinschaftsraum mit großzügiger Öffnung in den Garten, der kaum zwei Meter hohe Frühstücksraum und die Zimmer im ehemaligen Wohntrakt verleihen dem Anwesen einen zeitlosen Charme und schaffen es altes und neues miteinander so zu verbinden das der Eindruck entsteht der Ort hätte schon immer Treffpunkt für Gäste sein können.

 

Projektleitung: Hanna Bittlingmaier
Bilder: © IsenhoffsBüro, Kempten